Vorkriegszeit
Emil Karl Nelson wurde am 14. Juli 1888 in Leopoldshafen im
Großherzogtum Baden geboren. Seine Eltern waren
der Landwirt und Küfer Wilhelm Nelson und seine Ehefrau Elise geb.
Ritz (Brauerei Ritz) aus Linkenheim. Getauft wurde Emil Nelson am 29. Juli 1888.
Taufpaten: Karl Nelson, Karl Ritz, Wilhelm Kössler und dessen
Ehefrau.
Konfirmiert wurde Emil Nelson am 29. März 1903. Nach seiner
Konfirmation kam er nach Karlsruhe in die Kassenschrankfabrik von
Wilhelm Weiß in die Lehre und lernte dort das Handwerk
des Metalldrehers.
Nachdem er ausgelernt hatte, arbeitete er in Mannheim, Ludwigshafen,
und in Karlsruhe musste er später die Meisterprüfung ablegen. Emil
Nelson war ein sehr guter Sportler, was er im Turnverein
Leopoldshafen unter Beweis stellen konnte.
Seine Militärzeit genügte er beim Badischen Leibgrenadierregiment 109 in
Karlsruhe. Nach seiner Entlassung aus dem Militärdienst arbeitete
Emil Nelson wieder in der Maschinenfabrik von Heinrich Lenz in
Mannheim.
1. Weltkrieg
Nach Ausbruch des Krieges im August 1914 rückte er freudig mit
seinem Regiment ins Feld. Am 21. August 1914 wurde er an der
Schulter verwundet. Nach seiner Wiederherstellung wurde er der
Minenwerfer - Kompanie 184 als Unteroffizier zugeteilt. Die
Minenwerfer - Kompanie 184 war ein Teil des Badischen Pionier
Bataillon Nr. 14. Hier erhielt er
aufgrund seiner ausgezeichneten Leistungen das Eiserne Kreuz 2.
Klasse, sowie die Badische Verdienstmedaille. Mittlerweile zum
Vizefeldwebel befördert, kam er im März 1916 zu seiner Erholung in
die Heimat nach Deutschland.
Von da wurde er auf eigenen Wunsch in die Fliegerschule nach
Leipzig-Lindenthal versetzt um als Pilot ausgebildet zu werden. Das
in Lindenthal beheimatete Flugzeugwerk der DFW (Deutsche Flugzeug
Werke) war im November 1911 durch Zusammenschluss der Sächsischen
Flugzeugwerke und einer Fliegerschule entstanden. Hier wurde Emil
Nelson zum Flugzeugführer ausgebildet. Nach erfolgreicher Prüfung
kam der Einsatz an der Front. Er war als Flugzeugführer bei der
Fliegerabteilung (A) 258 und Jagdstaffel 12. Aufgrund seiner guten
Leistungen wurde ihm das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen.
In Folge von Nervenüberlastungen musste er im Mai 1918 nach den
schweren Kämpfen wieder Erholung suchen. Daraufhin erhielt Emil
Nelson einen vierwöchentlichen Urlaub in der Heimat. Im Juni 1918
meldete er sich wieder bei der Fliegerersatz-Abteilung 14 in Halle
zurück. Von da wurde er als Flugmeister wieder nach
Leipzig-Lindenthal zu den DFW - Flugzeugwerke versetzt.
Am 26. August 1918 steigt Emil Nelson zu einem Übungsflug mit einem
neuen Flugzeug auf. Aufgrund auftretender technischer Probleme kann
er das Flugzeug nicht in der Luft halten und stürzt bei Großzschocher-Windorf südwestlich von Leipzig tödlich ab.
Seine
Leiche wurde nach Leopoldshafen überführt. Die Beerdigung fand am
01. September um 14.30 Uhr statt. Grenadiere trugen ihn zu seiner
letzten Ruhestätte und gaben am Grab die Ehrensalven. Von nah und
fern nahmen die Leute Anteil an seinem Unglück und von seinem
Begräbnis.
Wir haben ihn nicht vergessen.
Der Verfasser
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