Ernst Kopp war der Sohn des Architekten Emil Kopp und seiner Frau
Helene Kopp, geborene Gielen. Nach dem Besuch des Gymnasiums und
einer Kunstgewerbeschule war er ab 1913 selbständiger Architekt.
Sein Interesse nach technischen Neuheiten veranlasste ihn während
des 1. Weltkrieges in die junge deutsche Fliegertruppe einzutreten.
Nach seiner Ausbildung zum Piloten wurde der Vizefeldwebel Ernst
Kopp Ende 1916 als Flugzeugführer zur Feldfliegerabteilung 41
versetzt. Die Feldfliegerabteilung 41 wurde 13.09.1914 aufgestellt.
In dieser Einheit erlebte er am 10.11.1916 den 1. Luftsieg von
Vizefeldwebel Hahn (Pilot) und Leutnant Engel (Beobachter). Kurz
darauf wurde die FFA 41 in die Fliegerabteilung (A) 258 umbenannt.
Nach Ablegung der Pflichtprüfungen erhält er Anfang 1917 das
preussische Flugzeugführerabzeichen. Im März 1917 schockierte die
Nachricht vom abgeschossenen Prinzen Karl-Friedrich von Preussen die
Abteilung. Der Prinz war stellvertretender Leiter der FA (A) 258. Er
hatte als Gast der Jagdstaffel Boelcke diverse Flüge mit einem
Albatros Kampfeinsitzer unternommen. Bei einem solchen Flug bekam er
einen Schuss in den Motor, sodass er auf feindlichem Gebiet landen
musste. Unverletzt versuchte er zu Fuß die eigenen Linien zu
erreichen, als er angeschossen in Gefangenschaft geriet. Im Lazarett
schrieb er noch diverse Briefe. Aber am 07.04.1917 starb er dort an
seinen Verletzungen. Im Juli wechselte die Fliegerabteilung ihren
Standort und zog in das Chateau du Biez ein. Das Chateau du Biez ist
ein Landsitz bei Pecq in der Nähe von Tournai in Belgien. Zusammen
mit seinem Beobachter Leutnant Paulun, der im Juni 1917 von der
Fliegerabteilung (A) 221 gekommen ist, flog er erfolgreiche
Einsätze, die am 31.07.1917 durch die Verleihung des Eisernen
Kreuzes 1. Klasse belohnt wurden. Am 28.08.1917 verließ Ernst Kopp
die Einheit und hielt sich kurze Zeit bei der Fliegerersatzabteilung
1 in Adlershof auf. Es ist anzunehmen, dass Kopp diverse Übungsflüge
mit Kampfeinsitzer durchgeführt hatte. Er wurde dort zum
Kampfeinsitzerpilot ausgebildet. Dann kam die Versetzung zur
Kampfeinsitzerstaffel 4 b nach Freiburg. Der Heimatschutz hatte
Bedarf an einen Piloten gemeldet. Diese Staffel hatte die Aufgabe
die süddeutschen Städte vor feindlichen Bombenangriffen zu schützen.
Die Einheit flog u.a. Siemens Schuckert D III Flugzeuge. Als Führer
wurde Anfangs 1918 Leutnant Eugen Weber, ab August 1918
Leutnant Carl Haustein eingesetzt. Bei dieser Einheit erfolgte auch
die Beförderung zum Leutnant. Leutnant Ernst Kopp hatte zwar keinen
bestätigten Luftsieg, jedoch war er bei seinen Vorgesetzten sehr
geschätzt. Die Kampfeinsitzerstaffeln 4 a und 4 b wurden per
29.10.1918 zur württembergischen Jagdstaffel 84 zusammengefasst.
Nach dem Krieg ging er wieder in seinem erlernten Beruf als
Architekt auf. Neben
Ludwig Lesser
und Emil Kopp wurde er mit der Planung von
Bad Saarow
beauftragt. Auf ihn gehen in Bad Saarow unter anderem das Moorbad
und mehrere Villen zurück, beispielsweise die von
Otto Tetens
in der Seestraße (1930) und das Sommerhaus der beiden Fräulein von
Gottberg (1931). Kopp baute auch das
Martin-Luther-Krankenhaus in Berlin , das Königliche
Hospital
Al
Maossat in
Alexandria,
das Deutsche Hospital in
Rio de
Janeiro sowie weitere Krankenhäuser und öffentliche
Bauten in Deutschland.
Kopp war
Mitglied im
Bund
Deutscher Architekten und nach 1933 - wie alle
Architekten und Künstler - in der
Reichskulturkammer.
Aus Kopps
erster Ehe mit Freda von Rohrscheidt stammen drei Kinder: Jürgen,
Ute und Burkhard. In zweiter Ehe heiratete er Marie Winkler.
Im
Jahr 1962 starb Ernst Kopp mit 72 Jahren.
Wir haben ihn nicht vergessen.
Der Verfasser
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