Konstantin Winkler


 
Konstantin Eduard Christof Winkler

Geboren    am 27.02.1897
Gestorben am 31.07.1918
Stationen: Fliegerersatz Abteilung (FEA) 10, 12
                  Armee-Flug-Park (AFP) Süd und 2
                  Schutzstaffel 10 spätere Schlachtstaffel 10

 
Anerkannte Abschüsse:  0



 

Konstantin Eduard Christof Winkler wurde am 27.02.1897 als Sohn von Ernst Winkler (Fabrikant) und Marie Winkler geb. Heinze in Gommern, Gr. Schützenstr. 21 geboren. Mit der Eroberung Gommerns durch preußische Truppen am 30. April 1813 endete die Fremdherrschaft der seit 1808 besetzenden Franzosen, aber auch die Zugehörigkeit zum Königreich Sachsen. Mit der preußischen Kreisreform von 1818 wurde das ehemalige Amt Gommern dem Kreis Jerichow I mit der Kreisstadt Burg zugeordnet.
 

Das Rathaus in Gommern

Stadtansicht von Gommern

   
 

Zuhause in Gommern. Konstantin Winkler mit seinem Vater und seinen älteren Brüdern.

Als Textilfachschüler wurde Konstantin Winkler Anfang August 1914 vom Ausbruch des  1. Weltkrieg überrascht.

   

Im Großen Krieg





Jahr 1914

Bereits am 03.09.1914 meldete sich Winkler beim IV. Armeekorps in Magdeburg und tritt als Musketier am 09.09.1914 in den Militärdienst ein.
 

Jahr 1915

Am 04.01.1915 erfolgte die Versetzung zum 4. Thüringischen Infanterie-Regiment Nr. 72. Hier wurde der Musketier Winkler in der 2. Kompagnie untergebracht. Bereits am 21.03.1915 erfolgte die Versetzung zur 2. Kompagnie des Reserve Infanterie Regiment Nr. 223. Mit diesem Regiment zog der junge Konstantin Winkler am 31.05.1915 in den Krieg, genauer gesagt nach Galizien an die Ostfront. Am 14.05.1915 wurde Winkler in das K.u.K. Feldspital 11/4 gebracht und am 17.05.1915 als geheilt entlassen. Nach Rückkehr bei seinem Regiment war er vom 31.05.1915 - 14.11.1916 bei schweren Kämpfen in Galizien im Einsatz. Aufgrund seiner Leistungen wurde Konstantin Winkler am 08.08.1915 zum überzähligen Gefreiten und am 11.09.1915 zum etatmäßigen Gefreiten befördert.
 

Jahr 1916

Bereits im Jahr 1916 merkte Winkler, dass seine Zukunft bei den fliegenden Einheiten liegt. Er bat um Versetzung zur Fliegertruppe. Aber erst Ende des Jahres wurde seinem Wunsche entsprochen und es erfolgte am 14.11.1916 die Versetzung zum Armeeflugpark Süd. Hier wurde ihm am 29.11.1916 das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen.
 

Jahr 1917

Am 04.05.1917 wurde er endlich zur weiteren Ausbildung als Flugzeugführer zur Flieger - Ersatzabteilung 10 nach Böblingen kommandiert. Hier erfüllte er die prüfungsrelevanten Aufgaben (I. Bedingung am 12.07.1917, V. Bedingung am 06.08.1917, XVI. Bedingung am 16.11.1917) um als Flugzeugführer am 29.11.1917 zum Armeeflugpark 2 an die Front zurückzukehren. Am 19.12.1917 kam endlich die Kommandierung zur einer Fronteinheit. Die Schutzstaffel 10 hatte Bedarf an einem Flugzeugführer gemeldet, sodass der junge Konstantin Winkler am 17.01.1918 zur Schutzstaffel 10 nach Escaufourt/Flandern versetzt wurde.

 

Jahr 1918

Bei der Schutzstaffel 10 wurde er am 27.01.1918 zum etatmäßigen Unteroffizier befördert. Winkler nahm bei der Schusta 10 bei den Kämpfen in der Siegfriedstellung teil, sowie bei der Vorbereitungszeit für die große Schlacht in Frankreich. Hier wurde ihm am 27.02.1918 das preußische Flugzeugführerabzeichen verliehen. Als am 10.03.1918 der Flugzeugführer Hermann Märzhäuser bei einem Versuchflug in der Heimat tödlich abstürzt, wird Konstantin Winkler neuer Flugzeugführer des Fliegerschützen Heinrich Beckedorf´s. Auf einem Foto im März zeigen sich beide in guter Stimmung auf dem Flugplatz Bertry. Leider dauerte diese Fliegerehe nicht lange. Winkler musste aufgrund gesundheitlicher Probleme (starkes Rheuma) den Frontdienst quittieren und wurde am 13.04.1918 in die Heimat, genauer gesagt zur Flieger-Ersatzabteilung 12 nach Cottbus versetzt. Da sich auch hier das Rheuma nicht wesentlich verbesserte, musste Winkler am 24.05.1918 das Kriegslazarett 22 A in Gesundbrunnen bei Pirna aufsuchen. Hier konnte Winkler erstmals das Rheuma behandeln lassen. Am 08.07.1918 wurde er wieder zur Truppe entlassen und meldete sich sogleich bei der FEA 12 in Cottbus zurück.

Hier musste er kurze Zeit später miterleben, wie zwei seiner Kameraden (Leutnant Gehricke und Leutnant Broszehl) am 27.07.1918 bei einem Flugzeugabsturz tödlich verunglückten. 4 Tage später, am 31.07.1918 erfolgte die Beisetzung. Konstantin Winkler flog eine Ehrenrunde während der Beisetzung der abgestürzten Kameraden. Dabei versagte leider der Flugzeugmotor. Es trat Vergaserbrand ein, der ihn zwang, niederzugehen. Geschmückt mit einem Trauerflor flog er im Gleitflug der Halle zu, wobei die Flamme schon aus dem Apparat herausschlug. Da er an derselben zu zerschellen drohte, riss er seinen Apparat noch einmal in die Höhe, der sich aufbäumte und über die Halle hinwegschwang. Trotz der totbringenden Flammen versuchte er wie immer sein Bestes, um seinen Beobachter Leutnant Kurt Skerath und sich zu retten. Mit den letzten Kräften, trotz Todeskampf, kaum 20 Meter vorm rettenden Ziel entfernt, explodierte die Maschine mit ca. 200 kg Benzol in der Luft, wobei der kühne Flieger mit seinem Beobachter, einem Offizier und Freund, der schon an der Front mit ihm zusammen war, in den Flammen umkam. Man fand Konstantin Winkler verbrannt unter den Trümmern, Hände und Füße noch am Steuer haltend.

Ein paar Tage darauf wird Konstantin Winkler auf dem Ehrenteil des Friedhofs Cottbus-Süd mit militärischen Ehren beigesetzt.
 

Wir haben ihn nicht vergessen.

Der Verfasser


Vielen Dank an den Neffen von Konstantin Winkler, Herrn Walter Winkler, für die Bereitstellung aller Informationen.

 

 

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