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	  Luftschiff L 19 im Kriegsjahr 1916
  Die letzten 
	  Momente auf dem, in den Fluten, versinkenden Marine Luftschiffes L 19,
 festgehalten von einem unbekannten Künstler.
 
 Erinnerung an das Marine Luftschiff LZ 54 / L 19
 Nach einer Angriffsfahrt auf England, bei 
	  der knapp zwei Tonnen Bomben geworfen wurden,
 erlitt das Luftschiff 
	  den Ausfall dreier Motoren. Es geriet unter Beschuss und stürzte in die 
	  östliche Nordsee.
 Der britische Fischkutter King Stephen verweigerte 
	  den Schiffbrüchigen die Hilfe.
 Alle Besatzungsmitglieder starben in 
	  der kalten Nordsee.
 
 
 Die 
	  letzte Botschaft von L 19
 (Quelle: Nachrichten für 
	  Stadt und Land Oldenburg, Nr. 210, Beilage v. 04.08.1916)
 
 Fischer 
	  aus Marstrand fischten am Skagerrak eine Flaschenpost auf, die, wie sich 
	  ergab,
 den letzten Bericht des Kommandanten des Marine-Luftschiffes L 
	  19 enthielt,
 dass am 2. Februar 1916 in der Nordsee 
	  unterging und dessen Mannschaft zu
 retten der englische Dampfer 
	  "King Stephen" damals sich weigerte.
 Kommandant Loewe berichtet darin 
	  seinem direkten Vorgesetzten, dem
 Korvettenkapitän Strasser, folgendes:
 "Mit 15 Mann auf der Plattform des L 19, auf dem dritten Grad östlicher 
	  Länge,
 schwimmt die Hülle ohne Gondel. Ich versuchte den letzten 
	  Bericht zu erstatten.
 Dreimal hatten wir mit Motorenschaden zu kämpfen. 
	  Ein leichter Gegenwind auf dem
 Rückwege verzögerte die Reise und 
	  führte mich in Nebel nach Holland, wo ich aus
 Gewehren beschossen 
	  wurde. Drei Motore versagten gleichzeitig, was unsere Lage noch
 schwieriger machte. Nachmittags ungefähr wird unsere letzte Stunde sein. 
	  Gez. Loewe"
 
 Die Flasche, eine gewöhnliche Bierflasche, enthält 
	  ferner einige Postquittungen und
 außerdem 15 letzte Kartengrüße der 
	  Besatzung an ihre Angehörigen.
 
 Kapitänleutnant Loewe schreibt an seine Gattin:
 "Die letzte 
	  Stunde auf der Plattform mit meinen Leuten! Lange denke ich an Dich!
 Vergib mir alles! Erziehe unser Kind!"
 
 Obermaschinist Flade schreibt:
 "Meine innigst geliebte Marta und 
	  Kinder! Jetzt ist also der Augenblick gekommen,
 wo ich mein Leben 
	  lassen muss. Auf hoher See, auf dem Wrackstücke unseres Luftschiffes,
 sende ich Dir die letzten Grüße. Es muss aber so sein. Grüße auch die 
	  Eltern und
 Geschwister. Die letzten herzlichsten Grüße und Küsse von 
	  deinem treuen Mana."
 
 In einem anderen 
	  Schreiben heißt es:
 "11 Uhr vormittag, am 2. Februar 1916. Wir 
	  leben noch alle, haben aber nichts zu essen.
 Früh war hier ein 
	  Fischdampfer, ein Englischer. Er wollte uns nicht retten.
 Er hieß King 
	  Stephen und war aus Grimsby. Der Mut sinkt. Der Sturm nimmt zu.
 Euer an 
	  euch noch im Himmel denkender Hans. Um 11.30 Uhr hatten wir ein
 gemeinsames Gebet. Dann nahmen wir von einander Abschied."
 
 
 
 Besatzung von L 19:
 Führer: Kapitänleutnant 
	  Odo Loewe (CO)
 Obermaschinenmaat Georg Baumann
 Leutnant zur See 
	  Erwin Braunhof
 Segelmacher-Maat der Reserve Andreas Busch
 Obermaschinenmaat der Seewehr I Hans Constabel
 Steuermannsmaat der 
	  Reserve Johannes Dreyer
 Obermaschinenmaat der Seewehr I Arno Flade
 Maschinenmaat der Reserve Wilhelm Kähler
 Obermaschinist Wilhelm Köppen
 Obersignalmaat der Seewehr II Kurt Krömer
 Obermaschinenmaat der Seewehr 
	  II Otto Kruse
 Maschinenmaat Johann Reuters
 Bootsmannsmaat Artur 
	  Rinker
 Steuermann der Reserve Bruno Rödmann
 Obermaschinenmaat der 
	  Seewehr I Heinrich Specht
 
 
 
  
 
  So stellte sich ein anderer Künstler die Szene vor.
 
 
 
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